Die dritte Generation tritt in den Urkunden von
1247 bis 1253 hervor.
Wahrscheinlich ist der hier genannte "Albertus de Johanstorf"
ein Sohn des Dichters.
Der Stammsitz der Familie lässt sich nicht mit Sicherheit
feststellen.
Die in der Literatur verbreitete These, der Heimatort
des Dichters sei der niederbayrische Weiler Jarsdorf an der Vils (nahe
Landau), kann hier nicht weiter vertreten werden.
Schon Hornoff 1 weist überzeugend
anhand von Urkunden und Wappenbüchern nach, dass dieser Ort zu einem
"Geschlecht von Jarstorf" gehörte, das von den Johansdorfern zu unterscheiden
ist.
Wie aus den Urkunden hervorgeht, hat die Familie von
Johansdorf enge Beziehungen zum Bistum Passau gehabt, daraus darf
allein gefolgert werden, dass die Johansdorfer im südöstlichen
Bayern beheimatet waren.
Aus den Kreuzzugsliedern Albrechts von Johansdorf geht
hervor, dass er an einem Kreuzzug teilgenommen hat. In der Literatur wird
uns der Kreuzzug von 1189/1190 genannt.
Da die Verse
MF 87,15 "wie wiltu nu geloisten diu beide,
varn über mer und iodoch wesen hie?",
MF 87,37 "swie vil daz mer und ouch die starken ünde toben,...",
MF 92,7 "Got weiz wol, ich vergaz ir niht sit ich von
lande schiet."
auf eine Seefahrt hinweisen, vermutet man, der Dichter
ist nicht mit dem Hauptheer aufgebrochen, das 1189 mit Friedrich Barbarossa
den Landweg genommen hat, sondern er hat sich dem Herzog Leopold von Österreich
angeschlossen, der erst im Sommer 119O von Wien aus über Venedig ins
Heilige Land gefahren ist.
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1. J. Hornoff, a.a.O. S. 386 .