Indirekte Rede

 
Rudi trifft Heike und erzählt ihr:  "Denk dir, ich habe in der Lotterie gewonnen
und bin jetzt Millionär.  Als erstes mache ich eine Weltreise, danach kaufe ich
mir ein neues Auto."

Heike kann nichts für sich behalten, flitzt sofort zu Klaus und berichtet ihm:
"Ich habe eben Rudi getroffen, er hat mir erzählt, er habe in der Lotterie gewonnen
und sei jetzt Millionär.  Als erstes wolle er eine Weltreise machen und sich danach
ein neues Auto kaufen."
 

Im ersten Absatz werden Rudis Worte direkt wiedergegeben;
es handelt sich also um eine Direkte Rede.
 Formal gilt hier die Zeichensetzung der Wörtlichen Rede.

Im zweiten Absatz spricht Rudi nicht selbst.
Seine Worte werden indirekt, nämlich durch Heike weitererzählt;
hier liegt Indirekte Rede vor.

Um sprachlich zu verdeutlichen, dass man die Worte eines anderen weitergibt,
benutzt man bei der Indirekten Rede die Formen des Konjunktivs.
Die Indirekte Rede steht nicht in Anführungszeichen.


Rudi hat mir erzählt, er habe in der Lotterie gewonnen und sei jetzt Millionär.
Als erstes wolle er eine Weltreise machen und sich danach
ein neues Auto kaufen.

Rudi hat mir erzählt, er hätte in der Lotterie gewonnen und wäre jetzt Millionär.
Als erstes würde er eine Weltreise machen und sich danach
ein neues Auto kaufen.
 

Hier steht im ersten Fall die Indirekte Rede im Konjunktiv I.
Heike bringt damit zum Ausdruck, dass sie Rudis Worte ganz neutral weitererzählt.
Der Sachverhalt kann stimmen oder auch nicht.

Im zweiten Fall steht die Indirekte Rede im Konjunktiv II.
Heike bringt damit zum Ausdruck, dass sie am Wahrheitsgehalt
ganz erhebliche Zweifel hat und eher glaubt, dass Rudi lügt.








 © Udo Klinger, Schwerte/Ruhr 2016

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Beispieltext

Konjunktiv

Wörtliche Rede