2. Die Lieder Ottos von Botenlauben

In der Handschrift C werden uns von Otto von Botenlauben fünfzehn Lieder überliefert. In der Handschrift B finden sich unter dem Namen des Dichters nur acht Liedstrophen, während zwei unter Walther von Netze stehen. Die Handschrift A bringt nur einen Leich und eine einzige echte Strophe. Fälschlicherweise stehen hier unter dem Namen des Dichters Strophen, die zu Rubin gehören. 
Die echten Strophen sind dafür in Hs. A unter dem Namen Hohenburgs und Niunes aufgeführt.

Neben Tageliedern und dem Leich hat Otto von Botenlauben ein einziges Kreuzzugslied gedichtet , das wahrscheinlich im zweiten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts entstanden ist. Zwar hat man in der Literatur lange darüber gestritten, ob das Kreuzzugslied in die "Gruppe der Kreuzzugslyrik" von 1197, 1217 oder 1227 zu verweisen sei , in der "Überhöhung der Metapher ´himelriche’ " wird jedoch ein Ansatzpunkt für eine Datierung in das zweite Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts gesehen, da zu jener Zeit ähnlich kühne Metaphern schon erwartet werden dürfen.
Nach "Text- und Formanalysen" spricht sich Wentzlaff-Eggebert für eine Entstehungszeit um 1197 aus.
Das täuscht allerdings einen Sachverhalt vor, der nicht vorhanden ist. Eine zeitliche Einordnung läßt sich vom Stil her nur mit allergrößter Vorsicht durchführen, zudem bietet das Gedicht keine historischen Angaben, die es gestatten würden, es auf einen bestimmten Kreuzzug zu beziehen. Die Zuordnung von Kreuzzugsliedern zu bestimmten Kreuzzügen wird in der Regel aus den Lebensdaten des Dichters und den zu dieser Zeit unternommenen großen Kreuzzügen erschlossen. 

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1. Vgl. K.D. Jaehrling, Die Lieder Ottos von Botenlauben Dissertation 1970 (Phil.Fak.Univ.Hamburg), S.109 .
2. F.W. Wentzlaff-Eggebert, a.a.0., S.302 .