Otto von Botenlauben

1. Zur Person des Dichters

Otto von Botenlauben war der vierte Sohn des Grafen Poppo VI. von Henneberg und seiner Gattin Sophia, einer geborenen Gräfin zu Andechs und Markgräfin zu Istrien.
In den ältesten Urkunden (1196 und l 197) nannte er sich noch  Graf von Henneberg.  Im Jahr 1206 zeichnete er erstmals als  Graf von Botenlauben, nach der Burg Botenlauben bei Kissingen, deren Ruine heute noch steht.

Urkunden bezeugen ihn zweimal in Italien (1197 zu Liparia in Sizilien, 123O zu San Germano), ebenso oft in Syrien (1208 und 122O in Accon) und im übrigen in Deutschland (12O2 in Tirol, 1219 in Fulda, sonst in Würzburg).
Häufig erscheint Otto von Botenlauben als Zeuge im Gefolge Heinrichs VI. Vermutlich ist er mit dem Kreuzzug von 1197 erstmals ins heilige Land gegangen. 
Er vermählte sich dort mit Beatrix, der Tochter Joscelins III« von Courtenay, Seneschalls von Jerusalem, und blieb bis 1220 in Syrien. Im Oktober 1208 vermachte er dem Hospital in Accon eine reiche Schenkung. 

Nach seiner Heimkehr gründete er mit seiner Gemahlin das Zisterzienserkloster Frauenrode bei Kissingen, 1234 verkaufte er seine Besitzungen mit dem Schloß Botenlauben  dem Stift Würzburg und zog sich in das Kloster Frauenrode zurück, wo er 1244 starb. Ihre Grabstätten fanden Otto von Botenlauben und seine Gemahlin in der Frauenroder Klosterkirche. 

Die Gedenksteine stehen heute in der Kirche des gleichnamigen Dorfes. 
Die Grabinschriften lauten :
                                            Nobilis Otto comes de Botenlaubenque dives 
                                            Princeps, famosus, sapiens, fortis, generosus, 
                                            Strenuus et justus, praeclarus et ingenuosus. 
                                            Hic jacet occultus, nunc coeli hemine fultus.

                                            Inclyta fundatrix obiit Beatrix, 
                                            Germine regalis oris translata marinis, 
                                            Claruit in vita virtutibus haec redimita. 
                                            Juncta sit in coelis Christo matrona fidells.

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Siehe auch: C. v. Kraus, Liederdichter, Bd. II , S. 359.