Romantik   (1794 - 1835)


 
 

 

HISTORISCHER HINTERGRUND:

Die Epoche der Romantik begann mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 in Paris. 
Dieses Ereignis legte den Grundstein für die romantische Literatur. 
Doch erst seit der Enthauptung Robespierres 1794, spricht man von der Epoche der Romantik.
 
 

KENNZEICHEN DER ROMANTIK:

Die Kennzeichen der Romantik sind zum Beispiel, dass die Dichter
individuelle und charakteristische Geschichten schrieben.
Romantische Texte hatten meist ein unklares Ende,
und es finden sich sehr häufig mittelalterliche und altdeutsche Themen in der Literatur der Romantik.

Oft wurde in einer Zweideutigkeit geschrieben, welche die Gefühle stark hervorhebt - gegen alle Vernunft. 
Oft wurden auch die Träume der Menschen thematisiert, ebenso das Unbewusste sowie das Übernatürliche.
 
 
 

WICHTIGE AUTOREN DER ROMANTIK::

Wichtige Romantiker waren die Gebrüder Grimm,
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann und 
Heinrich von Kleist

Zu den wichtigen Autoren der Romantik zählen auch 
Joseph von Eichendorf
Clemens Brentano
Jean Paul und 
Novalis.

Hinzu kommen Goethe und Schiller, die eigentlich als die typischen Vertreter der Deutschen Klassik gelten!
Bekannte romantische Stücke sind zum Beispiel 
"Die Jungfrau von Orleans", 
"Faust" , 
"Hymnen an die Nacht" und 
"Europa". 

E.T.A. Hoffmann war der Begründer der Kriminalromane, und in seinen Werken
kann man den Einbruch des Wunderbaren in den Alltag gut wiedererkennen.
Viele der oben genannten Autoren schrieben Stücke für das Theater, die noch heute sehr beliebt sind.


Die Romantik wird in drei Abschnitte aufgeteilt, 
einmal die Frühromantik (1795-1804), die sich nur schwer von der Klassik unterscheiden lässt, 
anschließend die Hochromantik (1805-1814) 
und zum Schluss in der Zeit von 1815-1835 die Spätromantik. 

Die Unterschiede zwischen den beiden Epochen (Klassik und Frühromantik) sind zum Beispiel, 
dass in der Klassik über die Ruhe geschrieben wird und in der Romantik über die Bewegung.
Goethe war der Meinung, dass die Klassik das Gesunde sei und die Romantik das Kranke. 
Keine der Definitionen dieser Art wurden allgemein anerkannt.
 
 

DIE FRÜHROMANTIK:

Die Frühromantik begann 1795 und dafür galt als Muster der romantischen
Literatur das Werk "Wilhelm Meister" von Goethe
Den Ursprung hatte die Frühromantik in Jena, wo Ende des 18. Jahrhunderts die Dichter 
Friederich Schlegel, die Brüder August Wilhelm und Friederich Wilhelm Schelling
Novalis und Ludwig Tick zusammen trafen. Sie wollten die Emanzipation der Frau und sie
wollten die freie Liebe "normalisieren". Das heißt, sie wollten ihr Leben freier gestalten.
Beeinflusst wurden die Dichter der Frühromantik von den Epochen des
"Sturm und Drang" und der Klassik (siehe dort!).
 

DIE HOCHROMANTIK:

Das Ziel der Hochromantik war Literatur über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. 
Dies wurde durch die Kaiserlichkeit und gotische Kunst symbolisiert. 
Die Literaren der Hochromantik wanten sich der alten deutschen Sprache und Literatur zu. 
Die Literatur diente den Leuten als Zufluchtsort aus der Gegenwart, mit der diese Personen unzufrieden waren.
Ein Resultat dieser Literatur war das Zusammengehörigkeitsgefühl, was gegen die Franzosen bzw. 
den französischen Einfluss schützte.
 

DIE SPÄTROMANTIK:

Ein großer Dichter in der Spätromantik war E.T.A. Hoffmann der 1815 in
Berlin mit Adelbert von Chamisso, Friederich de la Motte Fouquè und anderen zusammen wirkte. 
In der Spätromantik übte E.T.A. Hoffmann eine großen Einfluss auf die Literatur in Amerika, Frankreich 
und Russland aus. 
 

INTENTION DER ROMANTISCHEN LITERATUR:

Die Romantik diente dazu, die klaren Formen der Gattungen zu verwischen.
Die Romantiker versuchten eine dreifache Krise zu bewältigen. 
Das war einmal die soziale Krise, das heißt die sich immer mehr verschlechterten
Lebensverhältnisse. 
Dann die politische Krise dieser Zeit.
Und zum Schluss die philosophische Krise.
 

"Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da Träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort."

Dies ist ein Gedicht von Joseph von Eichendorf und heißt "Wünschelrute".
 

Nach der Romantik kam die Epoche des "Biedermeier", doch die Romantik blieb auch nach 1835 erhalten, 
da es den Dichter schwer fiel sich von den romantischen Gedanken zu befreien. 
Und noch heute kann man in verschiedenen Werken einen Hauch der Romantik entdecken.
Die Romane von Jean Paul werden auch heute noch gerne gelesen.
 
 

TEXTBEISPIEL:

Novalis:

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen,
Wenn die, so singen oder Küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben,
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
zu echter Klarheit werden gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die ew'gen Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.
 
 

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© S. B., Schwerte/Ruhr 2001