Fachbegriffe 
  
 Elegie          (griech.),  in der Antike jedes Gedicht, in >>>Distichen, 
                      mit Ausnahme des >>>Epigramms, das sich jedoch der 
                      Kurzelegie nähert, ohne Rücksicht auf Inhalt und Stim- 
                      mung; die Festlegung auf e. wehmutvolle, klagend-ent- 
                      sagende subjektive Gefühlslyrik geschah erst später, so 
                      daß rein formale E.n ohne sehnsüchtige Trauer ebenso 
                      möglich sind wie stimmungsmäßig echte E.n /.../. (*11) 
  
 Epigramm    (griech. = Inschrift, Aufschrift), urspr. Aufschrift auf 
                      Gebäuden, Kunstwerken, Weihgeschenken, Grab- und  
                      Denkmälern u. ä. zur Erläuterung ihrer Bedeutung, 
                      anfangs meist in elegischen >>>Distichen (Kurz-Elegie) 
                      verfaßt und zweckentsprechend von prägnantester Kürze 
                      des Ausdrucks; seit Ende des 6. Jh. v. Chr. dichterisch 
                      erweitert als selbständige Gattung (lit. Buch-E.) zur ein- 
                      prägsamen Ausformung von Gefühlen, Stimmungen und 
                      geistreichen Gedanken um den bezeichneten Gegenstand, 
                      Würdigung der Person, des Grag- oder Denkmals, bes. 
                      Deutung von Ereignissen, allg. Betrachtungen u. ä., /.../.(*11) 
  
Distichon      (griech. dis = doppelt,  stichos = Vers), allg. Doppelvers, 
                     Strophe aus zwei versch. Versen, bes. das aus daktylischem 
                     >>>Hexameter und >>>Pentameter bestehende Verspaar 
                     (Elegeion, elegisches D.): 
                      
                      z.B.  Im Hexameter steigt des Sprinquells flüssige Säule, 
                              Im Petameter drauf fällt sie melodisch herab. 
                              (Schiller, Das D.) 
  
                             Xxx|Xxx|Xxx|Xxx|Xxx|Xx| 
                             Xxx|Xxx|X ||Xxx|Xxx|X | 
  
                      Neben dem Steigen und Fallen ist die Zweiteilung des Penta- 
                      meters durch die scharfe Mittelzäsur und der Zusammenstoß 
                      beider Hebungen charakteristisch, so daß auf e. relativ einheit- 
                      lichen, gleichmäßig flutenden Vers, der durch Verlagerung der  
                        Diärese reiche Ausdrucksmöglichkeiten gewinnt, stets ein zwie- 
                      spältiger folgt:  Ausdruck e. wankenden und haltsuchenden Ge- 
                      mütszustandes, daher in der Antike häufig für >>>Elegien, doch  
                      auch für >>>Epigramme u. a. Inschriften verwendet, /../.(*11) 
  
Hexameter   (griech. hex = sechs, metron = Maß), antiker Vers aus sechs 
                         Daktylen, der letzte D. ist um eine Silbe gekürzt. 
                        Der H. ist der typische Grundvers im antiken Epos (Homer u. 
                      Vergil). 
  
Pentameter   (griech. pente = fünf, metron = Maß), allg. ein Vers aus sechs 
                      (nicht fünf !) Versfüßen, von denen der dritte und sechste nur  
                      eine lange Silbe bzw. eine Hebung (und keine Senkungen) ent- 
                      halten. Nach griech. Messungen ergeben sich so fünf ,  
                      nach deutschen aber sechs Hebungen! 
  
Daktylus       (griech. daktylos = Finger), ein antikes Versmaß das aus einer  
                      langen und zwei kurzen bzw. einer betonten und zwei unbeton- 
                      ten Silben |Xxx| besteht; wie z.B im Wort "Lexikon" 
                       
 

 



  
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